Kritik 1:
Josh Lambert zieh mit seiner Frau Renai und den drei Kindern in ein neues Haus. Als der Sohn Dalton nach einem eigentlich kleinen Unfall ins Koma fällt, ereignen sich immer mehr merkwürdige Dinge im Haus. Renais Angst wird immer größer und sie beginnt daran zu glauben, dass es sich um ein Geisterhaus handelt. Doch auch ein erneuter Umzug bringt nichts, die unheimlichen Ereignisse setzen sich fort und es wird immer klarer, dass das alles mit Dalton selbst zu tun hat. Joshs Mutter ruft ein Medium mit ihren zwei Helfern, um die Familie zu retten…
Geisterfilme gibt es so lange, wie es Kino gibt, mal sind sie angesagter, mal eher Nischenprodukte. Derzeit gibt es wieder eine ganze Reihe von Gruselschockern, möglicherweise ausgelöst durch den riesigen Erfolg von „Insidious“, der inzwischen auch eine Fortsetzung und einige Epigonen erhalten hat („The Conjuring“, „Sinister“…).
Der Erfolg lässt sich nicht so ganz eindeutig erklären. Weder ist es ein besonders hochbudgetierter und beworbener Film, noch kann er mit einer Starbesetzung oder einer außergewöhnlichen Story aufwarten. Und doch hat der Film weit mehr als das 50fache seiner Produktionskosten eingespielt und ist damit extrem profitabel.
Dabei handelt es sich nüchtern betrachtet um nichts anderes als eine Variation von „Poltergeist“, kombiniert mit einem Schuss modernem Japan-Horror. Der komplette Ablauf der Story ist somit vorhersehbar und Überraschungen gibt es bis zum Ende nicht, wenn man vorher schon hin und wieder einen derartigen Film gesehen hat. Im Grunde haben Regisseur Wan und Drehbuchautor Whannell sogar zugegeben, dass sie einfach einen gruseligen Film aus den bekannten Zutaten schaffen wollten und gar nicht planten, etwas Innovatives zu drehen. Ist ja auch okay, für solide Genrekost ist immer Platz. Man sollte sich aber auch bewusst machen, dass „Insidious“ nicht das große Meisterwerk ist, als das es oft hingestellt wird.
Ein guter Film ist es aber trotzdem geworden, einigermaßen spannend mit ein paar netten Schockeffekten, die aber vor allem von der Soundkulisse leben. Am Ende wird es sogar ein bisschen trashig, wenn der Hauptdarsteller auf der Suche nach der Seele seines Sohnes durch das Jenseits wandelt. Im Grunde ist es auch eher ein Dämonen- als ein Geisterfilm und einen „last scare“ gibt es selbstverständlich auch.
Mit Rose Byrne hat man eine in Hollywood gut beschäftigte Hauptdarstellerin engagiert, mit Barbara Hershey eine gern gesehene ältere Dame in einer Nebenrolle. Ansonsten haben die Macher sich auf ordentliche, aber nicht übermäßig bekannte Schauspieler konzentriert, was aber auch sinnvoll ist, denn einem ganz großen Hollywoodstar würde man in so einer Story vielleicht nicht ganz ernst nehmen.
„Insidious“ ist im Grunde einfach ein sehenswerter Spukhausfilm, der wohl eher zufällig zum großen kommerziellen Erfolg geworden ist. Aber ganz sicher gibt es bessere Filme in dieser Art.
Die deutsche Blu Ray kommt von Universal. Bild und Ton sind einwandfrei. Deutscher und englischer Ton und Untertitel sind selbstverständlich. Das Bonusmaterial fällt mit ein paar Behind The Scenes-Momenten, dem Trailer und einem kurzen Feature mit Drehbuchautor und Kinderdarsteller übersichtlich aus. (A.P.)
Kritik 2:
Familie Lambert hat sich ein Haus gekauft. Doch kaum dort eingezogen, beginnt es gruselig zu werden, denn Sachen bewegen sich, durch das Babyfon hört man unheimliche Stimmen und dann stürzt auch noch der kleine Sohn Dalton von einer Leiter und fällt in ein Koma. Monate liegt er im Krankenhaus, doch er wacht einfach nicht auf. Als seine Eltern ihn nach Hause nehmen, um ihn dort zu pflegen, dreht der Spuk richtig durch. Es scheinen Leute durch das Haus zu wandeln, selbst Dalton ward wandelnd gesehen. Vollkommen mit den Nerven am Ende, zieht die Familie in ein anderes Haus, doch kaum dort angekommen, fängt das Ganze auch dort an. Um der Sache auf den Grund zu gehen, holt man sich Spezialisten für paranormale Aktivitäten ins Haus…
„INSIDIOUS“ ist ein kleiner, feiner Gruselfilm, der auf altmodische Art Gänsehaut erzeugt. Natürlich ist es auch ein typischer Spukhausfilm und irgendwie auch eine Variante von „POLTERGEIST“ und auch von dem Überraschungserfolg „PARANORMAL ACTIVITY“. Durch Innovation kann das Werk also nicht glänzen, dafür zumindest in der ersten Hälfte durch echten Grusel. Da hat man sehr gut inszeniert und man weiß die Schockmomente gut zu platzieren. Auch die Darsteller sind allesamt überzeugend und werten den Film auf. Die zweite Hälfte von „INSIDIOUS“ ist zwar auch gut, doch mitunter übertreibt man es ein bisschen mit den Schocks und den Effekten, hier wäre etwas weniger deutlich mehr gewesen. Auch die Geschichte bietet keine großartigen Überraschungen, doch es gibt Schlimmeres, denn ein guter und solider Geisterfilm ist das hier trotzdem allemal. (Haiko Herden)
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